Weiterbildung Wildnispädagogik

Brandenburg und Mecklenburgische Seenplatte

Wir bilden seit über 15 Jahren aus

weiterbildung

 

Wir sind Teil der Natur. Sie ist unsere Heimat. Wo wir hinsehen, sind wir von ihr umgeben. Im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung haben wir uns immer weiter von der Natur entfernt. Sie ist uns fremd und manchmal unheimlich geworden. Elementare Fertigkeiten haben wir ­vergessen und verlernt.

Wie kann man im Winter ohne Schlafsack draußen schlafen und es trotzdem warm und bequem haben? Welche Pflanzen helfen bei kleinen Schnitten und Mückenstichen?
Welcher Vogel begrüßt als erster den neuen Tag? Was passiert, wenn man sich zeitlos und ohne Zielvorgabe durch die Natur treiben lässt und einfach seiner Intuition folgt?

Die Weiterbildung Wildnispädagogik bietet Wege, sich selbst auf intensive Weise wieder mit der Natur zu verbinden. Man erlernt Methoden, mit denen man andere Menschen zu tieferer Naturwahrnehmung führen kann. Wildnispädagogik ist eine natürliche Lehrweise mit dem Ziel einer ganzheitlichen Entwicklung von Persönlichkeit, Naturverbindung und dem Gedanken der Gemeinschaftsbildung.

Die Grundlage der Wildnispädagogik bildet das „Naturmentoring“. Diese Lehrweise ist von verschiedenen Naturvölkern dieser Erde überliefert. Der Mentor ermöglicht dem Schüler durch Inspira­tion, dem Erwecken von Neugierde und dem Erschaffen von Notwendigkeiten, sich selbst nachhaltiges Wissen anzueignen.

Schwerpunkte der Weiterbildung sind:

Erlernen von Wildnisfertigkeiten und vertraut werden mit dem Leben in der Natur, Vogelsprache und Wahrnehmungsschulung, Wildkräuter und ihr Gebrauch, Ausübung des Naturmentoring und Cojote Teaching, Lernen in Gemeinschaft, Zuhören und Reden, Aufgaben für das Vertiefen der Kursinhalte im ­Selbststudium;

waldZielgruppe:

Dieser Kurs ist für Menschen, die in ihrer Arbeit andere begleiten und unterstützen: z.B. ErzieherInnen, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, Beschäftigte in Forst und Tourismus.
Weiterhin wollen wir alle Menschen ansprechen, die sich ein umfangreiches Wissen über die Natur und die Beziehung zwischen Mensch und Wildnis aneignen wollen.

Umfang und Ablauf der Weiterbildung:

Die Weiterbildung erstreckt sich über 9 Monate und umfasst insgesamt sechs Module, jeweils von Donnerstag- bzw. Freitagabend 18 Uhr bis Sonntag 14 Uhr.
Die Unterrichtszeit beträgt 230 Unterrichtsstunden.

 Inhalte der einzelnen Module

I. Grundlagen (erste Woche in Brandenburg)

Die Teilnehmer lernen die grundlegenden Dinge für ein Leben und Überleben in der Natur. Die Basis für ein gemeinschaftliches Miteinander der Gruppe entsteht.

II. „Die Sprache des Waldes“ und Wahrnehmung (erste Woche in Brandenburg)

In der Natur gibt es eine universelle Sprache, die jedes Tier und jeder Vogel versteht. Wir sensibilisieren ihr Verständnis für diese Sprache. Die Vögel mit ihren wohlklingenden Stimmen erfreuen nicht nur unsere Seele, sondern können sich auf große Distanzen über alles lebenswichtige und wesentliche unterhalten.
Indigene Jägerkulturen orientierten sich an dem ausgeklügelten Alarm- und Kommunikationssystem der Vögel, um sich wissend, gefahrlos und ungesehen in der Wildnis zu bewegen.

Themen: Vogelsprache und Bestimmung, Techniken der Wahrnehmungsschulung, Umgang mit Bestimmungsbüchern;

III. Spurenlesen

Jedes Lebewesen hinterlässt Spuren. Spuren sind voller Geheimnisse für den aufmerksamen Beobachter. Sie erzählen Geschichten, die es gilt lesen zu lernen. Dies fordert und schult eine erhöhte Wahrnehmung,
Intuition und Geduld.
Weiterhin geht es in diesem Modul um die rechtlichen Grundlagen für ein Verhalten in der Natur.

Themen: Tierverhalten, Landschaften lesen, Gangarten der Tiere, Spurenlesen in Gruppen, Natur- und Artenschutzgesetze, Rechte und Pflichten mit Gruppen in der Natur;

IV. „In der Wildnis“

Dieses Modul findet als Camp an einem ausgesuchten Platz im Freien statt. Das Campleben bietet die Gelegenheit, vorher erlernte Fertigkeiten praktisch anzuwenden. Nahrhafte Wildnisküche mit Kochen am offenen Feuer geben Raum für Gemütlichkeit und Gemeinschaft.

Themen: Aufbau und Organisation eines Wildniscamps, Wildkräuter – Gebrauch und Anwendung, Prinzipien für eine friedvolle Gemeinschaft und Gruppenkommunikation, Naturhandwerk und Projektarbeiten;

V. Naturmentoring

Die Einführung in die Grundlagen des „Coyote Teaching“. Lernen ist kein „Muss“, sondern entsteht aus der persönlichen Neugier und dem Bedürfnis nach Entwicklung. „Coyote Teaching“ erweckt auf vielfältige Art dieses Bedürfnis und sorgt so für eine tiefe und nachhaltige Lernerfahrung, die sich nicht nur auf bloßes theoretisches Wissen stützt.

Themen: Natürliche Lernkulturen, Arbeiten mit den vier Himmelsrichtungen, Story Telling – das Geheimnis des Geschichtenerzählens, Die Kunst Fragen zu stellen;

VI. Orientierung und Abschluss

Um sich in der Natur zu orientieren braucht es nicht nur Kompass und Karte – es geht auch um bewusstes Wahrnehmen der Umgebung und das eigene intuitive Gespür. Nach Vorstellung verschiedener Projekte, schnüren wir das Bündel der persönlichen Erfahrung und beenden den Kurs mit einem Abschlussfest.

Themen: Intuitives Wandern in der Natur, Orientierung, Natur als Spiegel, Projektpräsentationen, Reflektion und Abschlussfest;

 

Zertifikat:

Die Weiterbildung Wildnispädagogik wird mit einem Zertifikat oder einer Teilnahmebestätigung abgeschlossen. Voraussetzung für den Erwerb des Zertifikats sind die Teilnahme an allen Ausbildungsmodulen und ein Praktikum von mindestens drei Tagen bei einer Wildnisschule.

 

Team:

team

Wieland Woesler, Tim Taeger und Paul Wernicke

Diese Weiterbildung wird durchgeführt in Kooperation von den drei Wildnisschulen JAGWINA, SEENLAND und HOHER FLÄMING. Wir bündeln damit unsere unterschiedlichen Talente für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen und pflegen unsere gemeinsame Freundschaft.

Wieland Woesler (Jahrgang 1970) ist Leiter der Wildnisschule Seenland. 2003 konzipierte und leitete er mit der WS Teutoburger Wald die erste Wildnispädagogik Weiterbildung in Deutschland. Er ist Erzieher, Dozent für Wildnispädagogik, Geschichtenerzähler und Vater von drei Kindern. 

Tim Taeger (Jahrgang 1969) ist Dipl. Ing. für Landschaftsnutzung und Naturschutz (FH), Wildnispädagoge, Jäger und seit 2004 Leiter von JAGWINA. Auf der Pirsch zum Wissen der Wildnis lernt Tim seit vielen Jahren von erfahrenen Lehrern alter Kulturen in Europa, Afrika und den USA. Lehrer sind ihm auch die Rehe und Mücken in unseren heimischen Wäldern.

Paul Wernicke (Jahrgang 1978) ist ausgebildeter Wildnispädagoge und Leiter der Wildnisschule Hoher Fläming. Als Fährtenleser und Wolfsbeauftragter engagiert er sich im Wolfsmonitoring. Insbesondere ist er Liebhaber und Kenner unserer heimischen Vogelwelt. Sein Wissen basiert u.a. auf den Lehren von Tom Brown und Jon Young. Er ist Vater von sechs Kindern.

Termine 

Brandenburg / Hoher Fläming:

I 21. – 26. Juni 2023
II  26. – 28. August 2023
III  30.09. – 03. Oktober  2023
IV  11. – 13. November 2023
V  02. – 05. Februar 2024

Veranstaltungsort: Rottstock, Hoher Fläming

Dozenten Rottstock: Tim Taeger und  Paul Wernicke  

Termine Mecklenburg Vorpommern:

I  14. – 17. September 2023
II  05. – 08. Oktober 2023
III  10. – 12. November 2023
IV  16. – 18. Februar 2024
V  18. – 21. April 2024
VI  13. – 16. Juni 2024

Veranstaltungsort:  Diemitz, Mecklenburgische Seenplatte

Dozenten Diemitz: Wieland Woesler und Paul Wernicke

Kosten: (gilt für beide WB)
Kursgebühr: 1530,-  UVP: 660,-
Gesamt: 2.190,- € (inkl. MwSt.)

Ratenzahlung möglich.

Wir legen Wert auf gesunde Lebensmittel und Nachhaltigkeit. Die Vollverpflegung ist daher 100% biologisch oder regional angebaut. 

Übernachtung im eigenen Zelt.  Mehrbettzimmer, Pension oder Ferienwohnung auf Anfrage möglich (es entstehen Mehrkosten).

Studenten erhalten 10% Rabatt auf die Gesamtkosten.

Maximal 20 Teilnehmer

Bildergalerie Wildnispädagogik